Gedenken an die Opfer des Austrofaschismus
Mit einer Kranzniederlegung am Salzburger Hauptbahnhof erinnerten der Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen und die vida Salzburg mit ihrem Vorsitzenden Rudolf Schuchter an die Ereignisse der Februarkämpfe vor 81 Jahren. Der Kampf gegen das austrofaschistische Regime von Kanzler Engelbert Dollfuss forderte dabei hunderte Tote und unzählige Verletzte.
Die diesjährige Gedenkrede hielt Christine Pertele, deren Vater als 15-Jähriger die Februarkämpfe in Salzburg miterlebte und sich später – nachdem die Sozialdemokratische Partei verboten wurde – bei den „Revolutionären SozialistInnen“ engagierte.
In ihrer Rede kam Christine Pertele darauf zu sprechen, dass die Ereignisse des Februars 1934 uns auch heute eine Mahnung sein müssen: „Armut und Wirtschaftskrise waren in den 1930er Jahren der Nährboden für Faschismus und Krieg. Gerade deshalb ist es so wichtig, Arbeitslosigkeit und Armut konsequent zu bekämpfen, um der jungen Generation eine gute Perspektive bieten zu können.“
HINTERGRUND: Am Salzburger Hauptbahnhof kam es am Abend des 12. Februars zu einem größeren Zwischenfall, als – nach der Ausrufung des Generalstreiks – im Heizhaus eine Lokomotive in die Drehscheibengrube gefahren wurde. Zahlreiche Züge konnten so bis zum darauf folgenden Abend nicht mehr abgefertigt werden.
Größere bewaffnete Zusammenstöße gab es im Bundesland Salzburg allerdings keine, da wichtige sozialdemokratische Funktionäre und Mitglieder des Republikanischen Schutzbundes innerhalb weniger Stunden verhaftet wurden. Die meisten von ihnen blieben bis Mai 1934 inhaftiert und mussten dabei zahlreiche Schikanen über sich ergehen lassen.